Blues auf der Gitarre spielen
BLUES-ROCK BEISPIEL
INHALT
- 1 Ursprünge des Blues
- 2 Entwicklung und Popularisierung des Blues
- 3 Blues im Jazz und in der populären Musik
- 4 Bluesrevival und Modernisierung
- 5 Blues heute
- 6 Charakteristische Merkmale des Blues
- 7 Blues auf der Gitarre spielen: Techniken und Spielweisen
- 8 Beispiele für Bluesgitarristen und ihre Einflüsse
- 9 Bluestonleiter
- 10 Blues-Tonleitern Hörbeispiele
- 11 Bluesstile
- 12 Zusammenfassung
Ursprünge des Blues
Entwicklung und Popularisierung des Blues
Die Entwicklung und Popularisierung des Blues sind eng mit der afroamerikanischen Geschichte und Kultur sowie den sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen des ländlichen und städtischen Amerikas verbunden. Der Blues entstand im späten 19. Jahrhundert und hat seither eine transformative Entwicklung durchlaufen, die ihn zu einer der weltweit einflussreichsten Musikgattungen gemacht hat.
Ursprünge des Blues: Die Wurzeln des Blues liegen in den afrikanischen Traditionen und musikalischen Formen, die von versklavten Afrikanern nach Amerika gebracht wurden. Elemente wie die pentatonische Tonleiter, der Call-and-Response-Gesang und der rhythmische Ausdruck flossen in den entstehenden Blues ein. Der Blues entstand aus der Notwendigkeit heraus, die Erfahrungen von Leid, Unterdrückung, Liebe und Hoffnung auszudrücken.
Frühe Formen des Blues: In den ländlichen Gebieten des Südens der Vereinigten Staaten entwickelten sich verschiedene Formen des Blues, darunter der Delta Blues, der Piedmont Blues und der Texas Blues. Diese frühen Stile waren oft von einzelnen Musikern gespielt und improvisiert und wurden von einfachen Instrumenten wie Gitarre, Mundharmonika und Banjo begleitet.
Migration und Verbreitung: Mit der Großen Migration der afroamerikanischen Bevölkerung in die Städte des Nordens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verbreitete sich der Blues über die Grenzen des Südens hinaus. Der Blues fand seinen Weg in die Bars, Clubs und Tanzsäle der Städte und wurde von einem breiteren Publikum gehört. Die Entwicklung der Schallplattenindustrie in den 1920er-Jahren trug ebenfalls zur Verbreitung des Blues bei.
Kommerzieller Erfolg: In den 1920er- und 1930er-Jahren erlebte der Blues einen kommerziellen Aufschwung, als Plattenlabels wie Paramount, Columbia und RCA Victor begannen, Bluesmusik aufzunehmen und zu veröffentlichen. Künstler wie Bessie Smith, Ma Rainey, Robert Johnson und Blind Lemon Jefferson wurden zu Stars und trugen dazu bei, den Blues als eine bedeutende Musikgattung zu etablieren.
Einfluss auf andere Genres: Der Blues hatte einen enormen Einfluss auf die Entwicklung anderer Musikgenres, darunter Rock’n’Roll, Jazz, R&B und Soul. Künstler wie Elvis Presley, Chuck Berry, Muddy Waters, John Lee Hooker und B.B. King integrierten Blues-Elemente in ihre Musik und trugen dazu bei, den Blues in der Populärkultur zu verankern.
Bluesrevival und Fortbestand: In den 1960er-Jahren erlebte der Blues eine Renaissance, als eine neue Generation von Musikern wie die Rolling Stones, Eric Clapton und Jimi Hendrix den Blues neu interpretierten und einem breiteren Publikum zugänglich machten. Der Blues bleibt auch heute eine lebendige und relevante Musikgattung, die von Künstlern auf der ganzen Welt gepflegt wird. Blues-Gitarre lernen***
Blues im Jazz und in der populären Musik
Im Jazz hat der Blues eine zentrale Rolle gespielt, sowohl als eigenständiges Genre als auch als Grundlage für Improvisation und musikalische Ausdrucksformen. Frühe Jazzmusiker wie Louis Armstrong und Jelly Roll Morton integrierten Bluesstrukturen und -elemente in ihre Musik, was zur Entstehung des New Orleans Jazz und des Dixieland Jazz führte. Der Blues bildete auch die Basis für den späteren Chicago Jazz und den Bebop-Stil, der von Musikern wie Charlie Parker und Dizzy Gillespie entwickelt wurde.
Im Jazz wird der Blues oft als Form verwendet, eine einfache harmonische Struktur, die es den Musikern ermöglicht, improvisatorisch zu agieren und ihre persönlichen Ausdrucksformen zu entwickeln. Bluesartige Melodien, Harmonien und Rhythmen sind in vielen Jazzstandards zu finden und dienen als Grundlage für Soli und Kollektivimprovisationen. Blues-Gitarre lernen***
Bluesrevival und Modernisierung
Das Bluesrevival fand in den 1960er-Jahren statt und war eine Reaktion auf die wachsende Popularität von Rock’n’Roll und anderen modernen Musikstilen. Junge Musiker in den USA und Großbritannien begannen, sich für den traditionellen Blues zu interessieren und suchten nach den verbliebenen Blueslegenden, um von ihnen zu lernen und sie zu unterstützen. Dies führte zu einer Wiederbelebung des Interesses am traditionellen Delta Blues und Piedmont Blues sowie an den frühen Bluespionieren wie Robert Johnson, Son House und Lead Belly.
Künstler wie die Rolling Stones, Eric Clapton, The Yardbirds und die Animals trugen dazu bei, den Blues einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, indem sie Bluesstandards in ihr Repertoire aufnahmen und den Stil in ihre eigene Musik integrierten. Diese Bluesrevival-Bewegung half, das Bewusstsein für die Bedeutung des Blues als Grundlage vieler moderner Musikgenres zu schärfen und trug dazu bei, die verbliebenen Blueskünstler zu würdigen und zu unterstützen.
Modernisierung des Blues: Während das Bluesrevival eine Rückkehr zu den traditionellen Wurzeln des Blues darstellte, fand gleichzeitig eine Modernisierung des Genres statt, bei der der Blues an zeitgenössische musikalische Trends und Einflüsse angepasst wurde. In den 1960er- und 1970er-Jahren begannen Blueskünstler, Elemente aus Rock, Funk, Soul und Jazz in ihren Stil zu integrieren, was zu einer Vielfalt neuer Bluesstile führte, wie Bluesrock, Bluesfunk und Fusion-Blues.
Künstler wie Jimi Hendrix, Stevie Ray Vaughan, Bonnie Raitt und Gary Clark Jr. haben den Blues in neue kreative Richtungen geführt, indem sie elektrische Gitarren, Effekte und moderne Produktionsmethoden einsetzten, um einen zeitgemäßen Bluesklang zu kreieren. Diese Modernisierung des Blues hat dazu beigetragen, das Genre relevant und attraktiv für ein neues Publikum zu machen und seine Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit zu demonstrieren.
Blues heute
Heutzutage ist der Blues eine lebendige und vielfältige Musikgattung, die weltweit von Musikern aller Altersgruppen und Hintergründe gepflegt wird. Trotz seiner langen Geschichte und seiner Wurzeln im frühen 20. Jahrhundert bleibt der Blues eine relevante und zeitgemäße Form der musikalischen Ausdrucksweise, die sowohl traditionelle als auch moderne Einflüsse aufnimmt.
Traditionelle Blues-Szene: In vielen Regionen der Welt gibt es eine lebendige Szene traditioneller Bluesmusiker, die die alten Stile und Techniken bewahren und weitergeben. Diese Musiker spielen oft in kleinen Clubs, Bars und Bluesfestivals und halten die Flamme des traditionellen Blues am Leben. Sie spielen akustische Instrumente wie Gitarre, Mundharmonika und Dobro und halten sich an die klassischen Bluesstrukturen und -arrangements.
Moderne Blues-Interpreten: Gleichzeitig gibt es eine wachsende Anzahl von Musikern, die den Blues in neue Richtungen führen und dabei moderne Einflüsse und Techniken integrieren. Diese Künstler kombinieren den traditionellen Blues mit Elementen aus Rock, Funk, Soul, Jazz und anderen Genres, um einen zeitgemäßen und innovativen Sound zu schaffen. Sie nutzen elektrische Instrumente, Effekte und moderne Produktionsmethoden, um ihren individuellen Stil zu entwickeln und die Grenzen des Blues zu erweitern. Blues-Gitarre lernen***
Bluesfestivals und -veranstaltungen: Bluesfestivals und -veranstaltungen finden weltweit statt und ziehen Tausende Bluesfans und Musikliebhabern an. Diese Veranstaltungen bieten eine Plattform für etablierte Blueskünstler sowie aufstrebende Talente, um ihre Musik zu präsentieren und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Sie umfassen eine Vielzahl von Stilen und Subgenres, von traditionellem Delta Blues bis zu modernem Bluesrock und Funk.
Blues in der Populärkultur: Der Blues hat auch weiterhin Einfluss auf die Populärkultur, sei es durch die Verwendung von Bluesmusik in Filmen, Fernsehserien und Werbespots oder durch die Einbeziehung von Blues-Elementen in die Musik anderer Genres. Viele Rock-, Pop- und Hip-Hop-Künstler lassen sich vom Blues inspirieren und zitieren Blueskünstler und -songs in ihrer eigenen Musik.
Charakteristische Merkmale des Blues
1. Bluestonleiter: Die Bluestonleiter, auch bekannt als Blues-Skala, ist die Grundlage vieler Blueskompositionen. Sie besteht aus sechs Tönen und enthält oft Blue Notes, die dem Blues seine charakteristische Klangfarbe verleihen. Die Bluestonleiter kann sowohl in Dur als auch in Moll gespielt werden und bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten für Improvisation und Ausdruck.
2. 12-Takt-Bluesform: Die 12-Takt-Bluesform ist eine der häufigsten Strukturen im Blues. Sie besteht aus 12 Takten und folgt einem festgelegten Schema von Akkorden, das oft als I-IV-V-Akkordprogression bezeichnet wird. Diese einfache Struktur bietet Raum für Variationen und Improvisationen und bildet das Rückgrat vieler Blueskompositionen.
3. Bluesrhythmus: Der Blues zeichnet sich durch einen spezifischen Rhythmus aus, der oft als Shuffle-Rhythmus bezeichnet wird. Dieser Rhythmus ist gekennzeichnet durch eine Betonung auf den Offbeats und ein federndes, swingendes Gefühl. Der Bluesrhythmus verleiht dem Blues seine unverwechselbare Groove-Gefühl und lädt zum Tanzen und Mitwippen ein.
4. Call-and-Response: Eine weitere charakteristische Eigenschaft des Blues ist die Verwendung von Call-and-Response-Strukturen, bei denen eine musikalische Phrase oder ein Text von einer Stimme oder einem Instrument gespielt wird und von einer anderen Stimme oder einem anderen Instrument wiederholt oder beantwortet wird. Diese Dialogform schafft eine Interaktion zwischen den Musikern und fördert die Improvisation und den Ausdruck.
5. Expressiver Gesang: Der Blues ist bekannt für seinen expressiven Gesangsstil, der oft von intensiven Emotionen und persönlichen Erfahrungen geprägt ist. Blues-Sängerinnen und -Sänger setzen ihre Stimme ein, um Geschichten zu erzählen, Gefühle auszudrücken und eine Verbindung zum Publikum herzustellen. Der Gesang im Blues kann sowohl kraftvoll und energiegeladen als auch sanft und melancholisch sein.
6. Einfache Instrumentierung: Traditionell wird der Blues mit einer relativ einfachen Instrumentierung gespielt, die oft aus Gitarre, Bass, Schlagzeug und gegebenenfalls Mundharmonika besteht. Diese reduzierte Besetzung ermöglicht es den Musikern, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und den Raum für Improvisation und Interaktion zu maximieren. Blues-Gitarre lernen***
Blues auf der Gitarre spielen: Techniken und Spielweisen
1. Bendings: Bendings sind eine der charakteristischsten Techniken im Bluesgitarrenspiel. Dabei werden die Saiten der Gitarre durch Biegen des Saitenhalters nach oben oder unten verändert, um den Ton zu erhöhen oder zu erniedrigen. Dies ermöglicht es dem Gitarristen, Blue Notes zu erzeugen, die dem Blues seine typische Klangfarbe verleihen.
2. Slides: Slides, auch als Glissandi bekannt, sind eine weitere wichtige Technik im Blues. Dabei gleitet der Gitarrist mit einem Finger entlang einer Saite von einer Note zur nächsten. Dies erzeugt einen fließenden und ausdrucksstarken Effekt, der dem Blues seinen charakteristischen Sound verleiht.
3. Vibrato: Vibrato ist eine Technik, bei der der Gitarrist die Saite leicht hin- und herbewegt, um eine zitternde Klangqualität zu erzeugen. Dies verleiht dem Ton Tiefe und Ausdruckskraft und trägt zur Emotionalität des Spiels bei.
4. Hammer-Ons und Pull-Offs: Hammer-Ons und Pull-Offs sind Techniken, bei denen der Gitarrist mit einem Finger einer Hand eine Saite anschlägt und dann einen anderen Finger schnell auf oder von einem anderen Bund drückt, um eine zusätzliche Note zu erzeugen. Diese Techniken ermöglichen es dem Gitarristen, schnelle und fließende Melodien zu spielen und den Sound zu variieren.
5. Fingerpicking und Plektrumspiel: Das Bluesgitarrenspiel kann sowohl mit den Fingern (Fingerpicking) als auch mit einem Plektrum gespielt werden. Beide Techniken bieten unterschiedliche Klangfarben und Texturen und werden von verschiedenen Gitarristen je nach persönlichem Stil und Vorlieben bevorzugt.
6. Akkorde und Akkordfragmente: Das Spielen von Akkorden und Akkordfragmente ist ein wesentlicher Bestandteil des Bluesgitarrenspiels. Akkorde werden verwendet, um die harmonische Struktur des Blues zu unterstützen, während Akkordfragmente oft für rhythmische Fills und Soli verwendet werden.
7. Fingerstyle und Bluesriffs: Der Fingerstyle, bei dem die Saiten mit den Fingern der rechten Hand anstatt mit einem Plektrum gespielt werden, ist eine beliebte Spielweise im Blues. Dabei werden oft komplexe Basslinien und Melodien gleichzeitig gespielt, um einen vollen und melodischen Sound zu erzeugen. Bluesriffs sind kurze, wiedererkennbare Melodien oder Akkordfolgen, die typisch für den Blues sind und oft als Grundlage für Improvisationen dienen. Blues-Gitarre lernen***
Beispiele für Bluesgitarristen und ihre Einflüsse
Robert Johnson: Robert Johnson gilt als einer der einflussreichsten Bluesgitarristen aller Zeiten. Seine Aufnahmen aus den 1930er-Jahren, darunter “Cross Road Blues” und “Sweet Home Chicago”, haben Generationen von Gitarristen beeinflusst. Johnsons einzigartiger Fingerstyle und sein virtuoses Spiel haben das Bluesgitarrenspiel maßgeblich geprägt.
B.B. King: B.B. King, auch bekannt als “King of the Blues”, war einer der bedeutendsten Bluesgitarristen des 20. Jahrhunderts. Sein charakteristischer Sound, der von seiner Lucille-Gitarre und seinem expressiven Spiel geprägt war, beeinflusste zahlreiche Musiker in verschiedenen Genres. King war bekannt für seine emotionalen Soli und seine einzigartige Fähigkeit, mit seiner Gitarre Geschichten zu erzählen.
Muddy Waters: Muddy Waters war einer der Pioniere des Chicago Blues und einer der einflussreichsten Bluesmusiker überhaupt. Sein elektrischer Bluesstil, der von kräftigen Riffs und treibenden Rhythmen geprägt war, hatte einen enormen Einfluss auf die Entwicklung des Rock’n’Roll und anderer Musikgenres. Künstler wie die Rolling Stones und Eric Clapton wurden stark von Waters’ Musik inspiriert.
Stevie Ray Vaughan: Stevie Ray Vaughan war ein herausragender Bluesgitarrist der modernen Ära. Sein explosives Spiel und sein einzigartiger Sound machten ihn zu einer Legende des Bluesrock. Vaughan war bekannt für seine atemberaubende Technik, seine leidenschaftlichen Soli und seine tiefe emotionale Ausdruckskraft. Er wurde von Bluesgitarristen wie Albert King und Jimi Hendrix beeinflusst, integrierte aber auch Elemente aus Jazz und Rock in sein Spiel.
Albert King: Albert King war einer der einflussreichsten Bluesgitarristen der 1960er- und 1970er-Jahre. Sein markanter Stil, der von seinem unverwechselbaren Linkshänder-Spiel und seiner unverkennbaren Stimme geprägt war, beeinflusste zahlreiche Gitarristen in verschiedenen Genres. King war bekannt für seine kraftvollen Bendings und sein expressives Spiel auf der Flying V-Gitarre.
Jimi Hendrix: Jimi Hendrix war zwar kein reiner Bluesgitarrist, aber sein Einfluss auf das Genre war enorm. Sein innovatives Spiel, seine experimentellen Ansätze und sein revolutionärer Sound haben die Grenzen des Blues erweitert und neue Möglichkeiten für das Gitarrenspiel eröffnet. Hendrix wurde von Bluesgitarristen wie Buddy Guy und Albert King beeinflusst, integrierte aber auch Elemente aus Rock, Psychedelic und Funk in sein Spiel. Blues-Gitarre lernen***
Bluestonleiter
Die Bluestonleiter, auch bekannt als Blues-Skala, ist ein zentraler Bestandteil des Blues und eine der wichtigsten Skalen im Gitarrenspiel. Sie verleiht dem Blues seine charakteristische Klangfarbe und wird von Gitarristen auf der ganzen Welt verwendet, um den typischen Blues-Sound zu erzeugen.
Die Bluestonleiter basiert auf der Moll-Pentatonik und wird um die sogenannten Blue Notes erweitert, die dem Blues seine spezielle Würze verleihen. Die Grundstruktur der Bluestonleiter besteht aus sechs Tönen, die in aufsteigender Reihenfolge die folgenden Abstände aufweisen: Ganztonschritt, Ganztonschritt, Halbtonschritt, Halbtonschritt, Ganztonschritt, Ganztonschritt. Diese Struktur verleiht der Bluestonleiter ihr charakteristisches, leicht melancholisches Klangbild. Blues-Gitarre lernen***
Blues-Tonleitern Hörbeispiele
C Blues Tonleiter
A Blues Tonleiter
E Blues Tonleiter
D Blues Tonleiter
G Blues Tonleiter
F Blues Tonleiter
Um die Bluestonleiter in der Praxis zu spielen, beginnt man üblicherweise mit dem Grundton und folgt dann der oben beschriebenen Tonfolge. Auf der Gitarre wird die Bluestonleiter oft in verschiedenen Positionen und auf verschiedenen Saiten gespielt, was es dem Gitarristen ermöglicht, über das gesamte Griffbrett zu improvisieren und verschiedene Klangfarben zu erzeugen.
Eine der großen Stärken der Bluestonleiter liegt in ihrer Vielseitigkeit. Sie kann über verschiedene harmonische Kontexte gespielt werden und ermöglicht es dem Gitarristen, sich sowohl melodisch als auch harmonisch auszudrücken. Ferner kann die Bluestonleiter leicht mit anderen Skalen und Tonarten kombiniert werden, was sie zu einem äußerst flexiblen Werkzeug für improvisatorisches Spiel macht.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Bluestonleiter nicht auf feste Tonhöhen beschränkt ist, sondern je nach musikalischem Kontext und persönlichem Geschmack variiert werden kann. Fortgeschrittene Gitarristen nutzen oft Bendings, Slides und andere Bending-Techniken, um die Blue Notes der Skala noch expressiver zu gestalten und dem Spiel eine zusätzliche Dimension zu verleihen. Blues-Gitarre lernen***
Bluesstile
Delta Blues: Der Delta Blues ist einer der ältesten und einflussreichsten Bluestile. Er entstand in den ländlichen Regionen des Mississippi-Deltas im Süden der USA und wird oft von einzelnen Musikern mit Akustikgitarre gespielt. Der Delta Blues ist bekannt für seine einfache Struktur, seine melancholischen Melodien und seine raue, ungeschliffene Klangqualität.
Chicago Blues: Der Chicago Blues entwickelte sich in den 1930er- und 1940er-Jahren in den afroamerikanischen Gemeinden von Chicago und wurde später zu einem der bekanntesten und einflussreichsten Bluestile. Er zeichnet sich durch seine elektrische Verstärkung, seine treibenden Rhythmen und seine prägnanten Gitarrenriffs aus.
Texas Blues: Der Texas Blues entwickelte sich in den afroamerikanischen Gemeinden von Städten wie Dallas, Houston und Austin und hat seinen eigenen einzigartigen Sound und Stil. Er wird oft durch seine kraftvollen Gitarrenriffs, seine raue Gesangsstimme und seinen energiegeladenen Rhythmus charakterisiert.
Mississippi Blues: Der Mississippi Blues, oft auch als Delta Blues bezeichnet, ist eine einflussreiche Variante des Blues, die in den ländlichen Regionen des Mississippi-Deltas im Süden der Vereinigten Staaten entstanden ist. Dieser Bluesstil ist eng mit der afroamerikanischen Geschichte und Kultur des Südens verbunden und hat einen tiefgreifenden Einfluss auf die Entwicklung der gesamten Bluesmusik und darüber hinaus auf andere Genres wie Rock und Jazz gehabt.
Piedmont Blues: Der Piedmont Blues entwickelte sich in den südöstlichen Bundesstaaten der USA, insbesondere in den Appalachen und den Piedmont-Regionen von Virginia, North Carolina und Georgia. Er ist bekannt für seinen fingerstyle Gitarrenspielstil, bei dem die Melodie von der Basslinie unabhängig ist, sowie für seine lebhaften und oft humorvollen Texte.
Jump Blues: Der Jump Blues entstand in den 1940er-Jahren als eine Mischung aus Blues, Jazz und Rhythm and Blues und wurde oft von Big Bands gespielt. Charakteristisch für den Jump Blues sind seine schnellen, tanzbaren Rhythmen, seine prägnanten Hornarrangements und sein lebhafter Gesangsstil.
Bluesrock: Der Bluesrock ist eine Fusion aus Blues und Rockmusik, die in den 1960er-Jahren populär wurde. Er kombiniert die emotionalen Ausdrucksmöglichkeiten des Blues mit der Energie und Aggressivität des Rock. Berühmte Vertreter des Bluesrock sind Bands wie die Rolling Stones, Led Zeppelin und Cream.
Soul Blues: Der Soul Blues ist eine Variante des Blues, die Elemente des Soul und des Rhythm and Blues integriert. Er ist oft durch seinen emotionalen Gesang, seine ausgefeilten Arrangements und seine rhythmische Komplexität gekennzeichnet. Bekannte Vertreter des Soul Blues sind Künstler wie B.B. King, Bobby “Blue” Bland und Etta James.
Modern Blues: Der Modern Blues ist eine zeitgenössische Form des Blues, die verschiedene Einflüsse aus Rock, Funk, Jazz und anderen Genres integriert. Er ist oft durch seine experimentellen Ansätze, seine vielschichtigen Arrangements und seine Verwendung von elektronischen Effekten gekennzeichnet. Blues-Gitarre lernen***