Wenn ich mich nach der Heimat seh

Wenn ich mich nach der Heimat seh

Wenn mir im Aug’die Tränen steh’n,
Wenn’s Herz mich drückt halt gar so sehr,
Dann fühl’ ich’s Alter um so mehr.
Und `s wird nur leichter mir um’s Herz,
Fühl’ weniger den stillen Schmerz;
Wenn ich zu meinem Kinde geh’,
Aus seinem Aug’ die Mutter seh’!

Ja, als die Mutter ging zur Ruh’,
Und ich ihr drückt’ die Augen zu,
Wie war das Herz so tränenreich,
Wie stand ich da vor Leid so bleich;
Doch der dort kennt das Herzeleid
Und gab zum stillen Trost mir Freud’,
Wenn ich zu meinem Kinde geh’,
Aus seinem Aug’ die Mutter seh’!

Da freu’ ich mich in sel’ger Lust,
Mein liebes Kind an meiner Brust,
Ich ruf’ die Jugendzeit zurück,
Erinn’rung ist mein größtes Glück.
So leb’ ich still und ward’ voll Ruh’,
Bis der dort oben ruft mir zu:
Komm `rauf! von deinem Kinde geh’,
Bei mir die Mutter wiederseh’!

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