SANKT MARTIN
Sankt Martin, Sankt Martin
Sankt
Sankt
sein
Sankt
sein
1. Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind,
sein Ross, das trug ihn fort geschwind.
Sankt Martin ritt mit leichtem Mut,
sein Mantel deckt ihn warm und gut.
2. Sankt Martin, Sankt Martin,
im Schnee, da saß ein armer Mann,
hatt’ Kleider nicht, hatt’ Lumpen an.
“O helft mir doch in meiner Not,
sonst ist der bittre Frost mein Tod!”
3. Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin zog die Zügel an,
sein Ross stand still beim armen Mann.
Sankt Martin mit dem Schwerte teilt
den warmen Mantel unverweilt.
4. Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin gab den halben still;
der Bettler gern ihm danken will.
Sankt Martin aber ritt in Eil
hinweg mit seinem Mantelteil.
SANKT MARTIN
Sankt Martin, auch bekannt als Sankt Martin von Tours, wird vor allem im deutschsprachigen Raum und in einigen anderen europäischen Ländern am 11. November gefeiert. Dieser Tag ist der Gedenktag des Heiligen Martin und geht auf die zahlreichen Legenden und die Traditionen zurück, die sich um sein Leben ranken. Hier sind die Hauptgründe, warum Sankt Martin gefeiert wird:
Das Leben und die Taten des Heiligen Martin
Sankt Martin lebte im 4. Jahrhundert und war Bischof von Tours (in Frankreich). Ursprünglich wurde er im Jahr 316 oder 317 in Pannonien (heute Ungarn) geboren. Martin trat als junger Mann in die römische Armee ein, entschied sich jedoch später, seinen Militärdienst aufzugeben, um ein Leben im Dienste des Christentums zu führen. Er wurde für sein Leben in Bescheidenheit, seine Hilfsbereitschaft und seine Nächstenliebe bekannt.
Die berühmte Legende der Mantelteilung
Die bekannteste Geschichte über Sankt Martin ist die Legende der Mantelteilung. Während er noch Soldat war, begegnete Martin eines Tages einem frierenden Bettler an einem kalten Winterabend vor den Toren der Stadt Amiens. Da Martin nichts anderes hatte, um dem armen Mann zu helfen, zog er sein Schwert und teilte seinen Soldatenmantel in zwei Hälften.
Eine Hälfte gab er dem Bettler, um ihn vor der Kälte zu schützen, die andere Hälfte behielt er selbst. In der darauffolgenden Nacht soll Martin im Traum Jesus gesehen haben, der denselben Mantel trug, den er dem Bettler gegeben hatte. Diese Begegnung führte Martin dazu, sich taufen zu lassen und sein Leben dem christlichen Glauben zu widmen. Die Mantelteilung symbolisiert christliche Tugenden wie Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft, und diese Werte stehen im Mittelpunkt der Feierlichkeiten zu Sankt Martin.
Sankt Martin als Bischof von Tours
Nach seinem Austritt aus dem Militärdienst führte Martin ein asketisches Leben als Mönch und gründete mehrere Klöster. Schließlich wurde er 371 gegen seinen eigenen Willen zum Bischof von Tours ernannt, da er sich für unwürdig hielt. Er war ein sehr beliebter und volksnaher Bischof, der besonders die Armen und Bedürftigen unterstützte und sich für deren Rechte einsetzte. Sein Wirken als Bischof hat sein Ansehen und die Verehrung als Heiliger maßgeblich geprägt.
Traditionen und Bräuche des Sankt-Martins-Tags
Der Sankt-Martins-Tag am 11. November hat sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem Festtag mit vielen liebgewonnenen Traditionen und Bräuchen entwickelt. Diese Bräuche sind eng mit den Legenden rund um den Heiligen Martin verbunden und variieren leicht je nach Region. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stehen oft das Licht, die Wärme und das Teilen, die symbolisch für die Nächstenliebe des Heiligen Martin stehen.
Martinsumzüge und Laternen
Ein besonders bekannter und beliebter Brauch ist der Laternenumzug, der in vielen Regionen Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und weiteren europäischen Ländern stattfindet. Diese Umzüge sind vorwiegend für Kinder ein besonderes Erlebnis. Im Vorfeld des Sankt-Martins-Tages basteln oder bemalen Kinder eigene Laternen, die sie während des Umzugs mit Stolz durch die Straßen tragen. Diese Laternen sind oft bunt und liebevoll gestaltet, mit ausgeschnittenen Motiven und Bildern, die im Kerzenlicht leuchten. Der Laternenumzug wird begleitet von traditionellen Martinsliedern, die von den Kindern und ihren Familien gesungen werden.
Ein wichtiger Bestandteil der Umzüge ist die Figur des „Sankt Martin“, der häufig auf einem Pferd reitet und in einem römischen Soldatenmantel gekleidet ist. Er symbolisiert den Heiligen Martin und spielt während des Umzugs eine zentrale Rolle, indem er die berühmte Szene der Mantelteilung nachstellt. Diese Darstellung zeigt, wie Sankt Martin einem frierenden Bettler einen Teil seines Mantels abgibt. Oft wird diese Szene von einem Erwachsenen oder älteren Kind aufgeführt, um die Botschaft des Teilens und der Hilfsbereitschaft zu veranschaulichen.
Martinsgänse und Martinsfeuer
Ein weiterer Brauch, der vielerorts am Sankt-Martins-Tag gepflegt wird, ist das Essen einer „Martinsgans“. Die Tradition der Martinsgans hat mehrere Ursprünge und Legenden. Eine dieser Geschichten besagt, dass Sankt Martin sich vor der Ernennung zum Bischof in einem Gänsestall versteckt haben soll, da er sich für unwürdig hielt, dieses Amt anzunehmen. Die Gänse hätten ihn jedoch durch ihr lautes Geschnatter verraten, woraufhin er gefunden und doch zum Bischof geweiht wurde. Eine andere Erklärung geht darauf zurück, dass der Martinstag im Mittelalter der letzte Tag vor einer 40-tägigen Fastenzeit war, die bis Weihnachten dauerte. Die Gans galt als Festmahl, das vor dem Beginn des Fastens gegessen wurde.
Neben dem traditionellen Gänseessen gibt es in vielen Regionen auch das „Martinsfeuer“. Es handelt sich dabei um große, gesellige Feuer, die auf freien Plätzen oder in der Natur entzündet werden. Diese Feuer sollen Licht, Wärme und Hoffnung symbolisieren, passend zur Rolle des Heiligen Martin als Helfer und Lichtbringer. Oft versammeln sich die Menschen nach dem Umzug um das Martinsfeuer, singen Lieder und genießen die gemeinsame Zeit.
Martinslieder
Ein weiteres zentrales Element des Sankt-Martins-Tags sind die traditionellen Martinslieder, die während der Umzüge, am Feuer oder auch in Gottesdiensten gesungen werden. Diese Lieder erzählen meist die Geschichte der Mantelteilung und thematisieren die Tugenden von Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft. Sie vermitteln die Botschaft des Heiligen Martin auf musikalische Weise und fördern das Gemeinschaftsgefühl.
Einige der bekanntesten Lieder sind „Sankt Martin, Sankt Martin“, „Ich geh’ mit meiner Laterne“ und „Laterne, Laterne“. Diese Lieder sind fester Bestandteil der Feierlichkeiten und bringen sowohl Kinder als auch Erwachsene in eine festliche Stimmung. Sie sind leicht zu lernen und werden daher oft schon im Kindergarten oder in der Grundschule geübt, um sie am Sankt-Martins-Tag gemeinsam singen zu können.
Weitere Bräuche und Traditionen
Je nach Region gibt es auch andere Bräuche, die mit dem Sankt-Martins-Fest verbunden sind. In einigen Gegenden erhalten die Kinder am Ende des Laternenumzugs Süßigkeiten oder kleine Geschenke. Mancherorts werden spezielle Backwaren wie „Weckmänner“ oder „Martinsbrezeln“ gebacken und verteilt. Diese Gebäckstücke sind oft in Form von Männchen gestaltet und symbolisieren das Teilen, ähnlich wie die Geschichte der Mantelteilung.
Sankt Martin als Symbol für Nächstenliebe und Solidarität
Sankt Martin wird gefeiert, weil sein Leben und Handeln als Vorbild für christliche Tugenden dienen. Sein Beispiel der Nächstenliebe, der Hilfsbereitschaft und des Mitleids mit den Bedürftigen ist zeitlos und universell, weshalb sein Gedenktag auch heute noch in Schulen, Kirchengemeinden und Familien zelebriert wird. Gerade in der heutigen Zeit soll die Geschichte von Sankt Martin daran erinnern, wie wichtig es ist, Menschen in Not zu helfen und solidarisch miteinander umzugehen.
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