KRAMBAMBULI

 

 

Krambambuli

Krambambuli, das ist der Titel
des Tranks der sich bei uns bewährt.
Er ist ein ganz probates Mittel,
wenn uns was Böses widerfährt.
Des Abends spät, des Morgens früh
trink’ ich ein Glas Krambambuli,
Krambimbambambuli, Krambambuli.

Bin ich im Wirtshaus abgestiegen,
gleich einem großen Kavalier,
dann laß ich Brot und Braten liegen
und greife nach dem Pfropfenziehr;
dann bläßt der Schwager tantari
zu einem Glas Krambambuli,
dann bläßt der Schwager tantari
zu einem Glas Krambambuli.

Reißt mich’s im Kopf, reißt mich’s im Magen,
hab ich zum Essen keine Lust;
wenn mich die bösen Schnupfen plagen,
hab ich Katarrh auf meiner Brust:
Was kümmern mich die Medici,
ich trink ein Glas Krambambuli,
was kümmern mich die Medici,
Ich trink ein Glas Krambambuli.

Wär ich zum großen Herrn geboren,
wie Kaiser Maximilian,
wär mir ein Orden auserkoren,
ich hängte die Devise dran:
“Toujours fidèle et sans souci,
c’est l’ordre du Crambambuli.”
“Toujours fidèle et sans souci,
c’est l’ordre du Crambambuli.”

Ist mir mein Wechsel ausgeblieben,
hat mich das Spiel labet gemacht,
hat mir mein Mädchen nicht geschrieben,
ein’n Trauerbrief die Post gebracht:
dann trink ich aus Melancholie
ein volles Glas Krambambuli,
dann trink ich aus Melancholie
ein volles Glas Krambambuli.

Ach wenn die lieben Eltern wüßten
der Herren Söhne große Not,
wie sie so flott verkeilen müßten,
sie weinten sich die Äuglein rot!
Indessen thun die filii
sich bene beim Krambambuli.
Indessen thun die filii
sich bene beim Krambambuli.

Doch hat der Bursch kein Geld im Beutel,
so pumpt er die Philister an
und denkt: Es ist doch alles eitel,
vom Burschen bis zum Bettelmann;
denn das ist die Philosophie
im Geiste des Krambambuli,
denn das ist die Philosophie
im Geiste des Krambambuli.

Soll ich für Ehr und Freiheit fechten,
für Burschenwohl den Schläger ziehn,
gleich blinkt der Stahl in meiner Rechten,
ein Freund wird mir zur Seite stehn.
Dann trinkt man nach gehabter Müh
ein volles Glas Krambambuli!
Dann trinkt man nach gehabter Müh
ein volles Glas Krambambuli!

Ihr dauert mich, ihr armen Thoren,
ihr liebet nicht, ihr trinkt nicht Wein:
zu Eseln seid ihr auserkoren,
und dorten wollt ihr Engel sein,
sauft Wasser, wie das liebe Vieh,
und meint, es sei Krambambuli,
sauft Wasser, wie das liebe Vieh,
und meint, es sei Krambambuli.

Krambambuli soll mir noch munden,
wenn jede andre Freude starb,
wenn mich Freund Hein beim Glas gefunden
und mir die Seligkeit verdarb:
ich trink mit ihm in Kompagnie
das letzte Glas Krambambuli,
ich trink mit ihm in Kompagnie,
das letzte Glas Krambambuli.

Wer wider uns Krambambulisten
sein hämisch Maul zur Mißgunst rümpft,
den halten wir für keinen Christen,
weil er auf Gottes Gabe schimpft;
ich gäb ihm, ob er Zeter schrie,
nicht einen Schluck Krambambuli,
ich gäb ihm, ob er Zeter schrie,
nicht einen Schluck Krambambuli.

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