ICH BIN EIN FREIER BAUERNKNECHT
Ich bin ein freier Bauernknecht
Em Ich bin ein freier Am Bau- D ern- G knecht,
obgleich mein C Stand ist D eben G schlecht,
so acht ich Am mich doch Em wohl so B7* gut,
Em als einer, E der am Am Hofe E thut.
Em Traltiral- E la, ich Em bin doch mein Am eigen,
Em darf mich vor keinem Am bücken Em noch E nei- Em gen.
1. Ich bin ein freier Bauernknecht,
obgleich mein Stand ist eben schlecht,
so acht ich mich doch wohl so gut,
als einer, der am Hofe thut.
Traltiralla, ich bin doch mein eigen,
darf mich vor keinem bücken noch neigen.
2. Trag ich gleich keinen Biber-Hut
so ist ein rauher Filz mir gut;
darauf ein grünen Busch gelegt,
so wol als theure Federn steht.
Traltiralla, ich thu es nicht achten,
ob schon die Hofleut spöttlich drauf lachen.
3. Trag ich nicht lange krause Haar,
und Pulver drein, das Geld ich spar;
den Staub vom Lande weht der Wind
des Sommers in mein Haar geschwind.
Traltiralla, drumb geh ich gestutzet,
ob schon mein Haar ist vorn geputzet.
4. Ich hab auch keinen Ritter-Sitz,
bin nicht beredt, voll List und Witz,
so hab ich doch ein Bauern-Gut,
bin frisch, fröhlich, doch von Muth.
Traltiralla, bin darauf beflissen,
was einem Bauern dienet zu wissen.
5. Ich bin gar selten krank von Leib,
das macht, daß ich den Pflug oft treib;
jener aber säufft und frißt,
das macht, daß er so krank oft ist.
Traltiralla, bin frischer daneben als jene,
die am Hofe stets leben.
6. Was bildet sich der Hofmann ein,
daß er als ich will besser seyn?
Da Adam ackert und Eva spann,
wer war damals ein Edelmann?
Traltiralla, ich leb alle Morgen,
sicher und frey von allen Sorgen.
7. Denn ich verbleibe, wer ich bin,
behalte meinen freien Sinn,
besorge keiner Ungenad,
wie der bei Hof zu fürchten hat.
Traltiralla, bin selbst mein eigen,
darf mich vor keinem bücken noch beugen.