Herzlich tut mich erfreuen

Herzlich tut mich erfreuen

Herzlich tut mich erfreuen
die fröhlich Sommerzeit,
all mein Geblüt verneuen,
der Mai viel Wollust geit.
Die Lerch tut sich erschwingen
mit ihrem hellen Schall,
lieblich die Vöglein singen
voraus die Nachtigall.

Der Kuckuck mit seim Schreien
macht fröhlich jedermann.
Des Abends fröhlich reihen
die Maidlein wohlgetan;
spazieren zu dem Brunnen
pflegt man in dieser Zeit.
All Welt sucht Freud und Wunnen
mit Reisen fern und weit.

Des Morgens in dem Taue
die Maidlein waschen gahn.
Gar lieblich sie anschauen
die schönen Blümlein stahn,
daraus sie Kränzlein machen
und schenken ihrem Schatz.
Tun ihn freundlich anlachen
und geben ihm ein Schmatz.

Es grünet in den Wäldern,
die Bäume blühen frei,
die Röslein auf den Feldern
von Farben mancherlei;
ein Blümlein steht im Garten,
das heißt: Vergiß nicht mein.
Das edle Kraut Wegwarten
macht guten Augenschein.

Darum lob ich den Summer,
dazu den Maien gut,
der wendt uns allen Kummer
und bringt viel Freud und Mut.
Der Zeit will ich genießen,
dieweil ich Pfennig hab,
und wen es tut verdrießen,
der fall die Stiegen ab!