Das Steigerlied, auch bekannt als “Glück auf, der Steiger kommt”, ist zweifellos eines der bekanntesten und symbolträchtigsten Lieder des deutschen Bergbaus. Es ist ein Lied, das nicht nur die harte Arbeit unter Tage feiert, sondern auch die Solidarität und den Zusammenhalt der Bergleute symbolisiert. Die Ursprünge des Steigerliedes liegen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als der Bergbau im Ruhrgebiet und anderen Regionen Deutschlands florierte.
Die Arbeitsbedingungen unter Tage waren extrem hart und gefährlich, und die Bergleute suchten nach Möglichkeiten, einander zu motivieren und ihre Verbundenheit bei der harten Arbeit auszudrücken. Das Lied entstand vermutlich um 1840 und wird oft dem deutschen Dichter und Schriftsteller Wilhelm Emmanuel von Ketteler zugeschrieben. Ketteler, der selbst Bergwerksbesitzer war, hatte engen Kontakt zu den Bergleuten und soll das Lied in Zusammenarbeit mit ihnen komponiert haben.
Die Melodie des Steigerliedes geht wahrscheinlich auf ein älteres Volkslied oder eine traditionelle Melodie zurück, die in den Bergbauregionen Deutschlands populär war. Diese Melodie wurde dann mit dem charakteristischen Text des “Steigerliedes” kombiniert, das oft von einem Steiger oder Bergaufseher gesungen wurde, um den Beginn der Schicht anzukündigen oder die Bergleute zu motivieren.
Das Lied wurde schnell zur Hymne der Bergleute und erlangte nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Bergbauregionen Europas große Popularität. Es wurde zu den verschiedensten Anlässen im Bergbau gesungen, von der Ankunft des Steigers bis zu festlichen Feiern und Veranstaltungen. Das Steigerlied war nicht nur Ausdruck der harten Arbeit und der Entbehrungen, sondern auch ein Symbol für den Zusammenhalt und die Solidarität der Bergleute, die sich oft in einem gefährlichen Umfeld gegenseitig unterstützten.
Im Laufe der Zeit wurde das Steigerlied zu einem wichtigen Bestandteil des bergmännischen Kulturerbes. Es wurde in verschiedenen Versionen und Varianten überliefert und blieb trotz des Niedergangs des Bergbaus ein fester Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses der Bergbaugemeinden. Auch in der Neuzeit wird das Lied bei bergmännischen Veranstaltungen und Feiern aufgeführt und dient der Erinnerung an die traditionsreiche Geschichte des Bergbaus.
Die Bedeutung des Steigerliedes geht jedoch über den Bergbau hinaus und ist Teil der deutschen Kulturgeschichte und Identität. Es ist ein Symbol für harte Arbeit, Zusammenhalt und Solidarität, das auch außerhalb des Bergbaus Anerkennung findet. Das Lied wurde in verschiedenen kulturellen Kontexten verwendet und hat seinen Platz in der deutschen Volksmusik und Folklore gefunden.
Ferner hat das Steigerlied auch in Literatur, Musik und Kunst seinen Niederschlag gefunden. Es wurde in verschiedenen literarischen Werken und Filmen verarbeitet und hat Künstler und Musiker inspiriert, seine Themen in ihren Werken aufzugreifen. Die zeitlose Botschaft des Liedes, das die Werte von Fleiß, Zusammenhalt und Gemeinschaft feiert, macht es zu einem wichtigen Kulturerbe, das auch in der heutigen Zeit von Bedeutung ist.
Das “Steigerlied” ist nicht nur ein Lied über den Bergbau ist, sondern auch ein kulturelles Symbol, das die harte Arbeit und den Zusammenhalt der Bergleute feiert. Seine Entstehung und Geschichte spiegeln die Lebensrealitäten und Werte der Bergbaugemeinschaften wider und machen es zu einem wichtigen Bestandteil des deutschen kulturellen Erbes.