Folget nicht der Trommel Ton

1. Mit jammervollem Blicke
mit großen Sorgen schwer,
geh’ ich an meinen Krücken
die weite Welt umher,
geh’ ich an meinen Krücken
die weite Welt umher.

2. Ich war ein tapf’rer Krieger,
sang manch’ Soldatenlied,
in meinen vollen Gliedern
jetzt bin ich Invalid,
in meinen vollen Gliedern,
jetzt bin ich Invalid.

3. Weiß Gott, hab viel gelitten,
gefochten manchen Kampf,
für’s Vaterland gestritten,
geschmeckt den Pulverdampf,
für’s Vaterland gestritten,
geschmeckt den Pulverdampf.

4. Ich stand bei Sturm und Regen,
bei großer Mitternacht,
bei Blitz und Donnerschlägen
oft einsam auf der Wacht,
bei Blitz und Donnerschlägen
oft einsam auf der Wacht.

5. Mir drohten oft Geschütze
den fürchterlichsten Tod.
Ich trank aus mancher Pfütze
und aß verschimmelt Brot,
Ich trank aus mancher Pfütze
und aß verschimmelt Brot.

6. Ich bettle vor den Türen,
ich armer, lahmer Mann.
Ach Gott, wen wird es rühren?
Wer nimmt sich meiner an?
Ach Gott, wen wird es rühren?
Wer nimmt sich meiner an?

7. Sah manchen Kameraden
an meiner Seite todt,
musst’ oft im Blute waden,
wenn es mein Herr gebot,
musst’ oft im Blute waden,
wenn es mein Herr gebot.

8. Bedeckt mit dreizehn Wunden,
an meine Krück’ gelehnt,
hab ich zu manchen Stunden
mich nach dem Tod gesehnt.
hab ich zu manchen Stunden
mich nach dem Tod gesehnt.

9. Und da er mich verschonet,
werd’ ich noch fern vom Grab,
für Kampf und Schmerz belohnet
mit diesem Krückenstab,
für Kampf und Schmerz belohnet
mit diesem Krückenstab.

10. Ich rat euch’s, Brüder alle
folgt nicht der Trommel Ton
und dem Trompetenschalle,
sonst kommt ihr in meinen Lohn!
und dem Trompetenschalle,
sonst kommt ihr in meinen Lohn!