Die Lust hat mich bezwungen
Die Lust hat mich bezwungen
Die Lust hat mich bezwungen,
Zu fahren in den Wald,
Wo durch der Vögel Zungen
Die ganze Luft erschallt.
Ihr lebt ohn alle Sorgen
Und lobt die Güt und Macht
Des Schöpfers von dem Morgen
Bis in die späte Nacht.
Ihr strebet nicht nach Schätzen
Durch Abgunst, Müh und Streit;
Der Wald ist eu’r Ergötzen,
Die Federn euer Kleid.
Ach, wollte Gott, wir lebten
In Unschuld, gleich wie ihr,
Nicht ohn Aufhören schwebten
In sorglicher Begier.
Wir sind nicht zu erfüllen
Mit Reichtum und Gewinn
Und gehn um Geldes willen
Oft zu der Hölle hin.
O daß wir Gott anhingen,
Der uns versorgen kann,
Und recht zu leben fingen
Nach euch, ihr Vögel, an!
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