CAROL OF THE BELLS
MYKOLA LEONTOVYCH

Carol of the Bells
Ursprung und Entstehung
Das weltberühmte Weihnachtslied „Carol of the Bells“ stammt ursprünglich aus der Ukraine. Es wurde im Jahr 1914 von dem Komponisten Mykola Leontovych komponiert. Die Grundlage des Liedes bildet das ukrainische Volkslied „Schtschedryk“ („Щедрик“), das traditionell zum Jahreswechsel gesungen wurde. In diesem alten Neujahrslied kündigt eine Schwalbe den Frühling an und wünscht dem Haus Wohlstand, Glück und eine reiche Ernte.
Vom Neujahrslied zum Weihnachtsklassiker
Im Jahr 1936 erhielt das Werk eine neue Dimension, als der amerikanische Musiker und Dirigent Peter J. Wilhousky einen englischen Text dazu schrieb. Dieser verwandelte das ursprünglich ukrainische Neujahrslied in das heute bekannte Weihnachtslied „Carol of the Bells“. Der neue Text erzählt nicht mehr von der Schwalbe und dem Frühling, sondern von den freudigen Klängen der Glocken, die die Weihnachtszeit verkünden und festliche Stimmung verbreiten.
Musikalische Besonderheiten
Die Komposition zeichnet sich durch ein markantes, sich ständig wiederholendes vierstimmiges Motiv aus. Dieses Ostinato-Motiv – eine sich wiederholende melodische Figur – ist das Herzstück des Liedes. Es erzeugt eine dichte, fast hypnotische Atmosphäre, die an das Läuten vieler Glocken erinnert.
„Carol of the Bells“ ist polyphon aufgebaut, das heißt, mehrere Stimmen setzen nacheinander ein und verweben sich kunstvoll zu einem harmonischen Gesamtklang. Diese Technik verleiht dem Stück eine außergewöhnliche Lebendigkeit und Energie. Durch den Wechsel zwischen leisen und kraftvollen Passagen entsteht ein dynamischer Spannungsbogen, der die Zuhörer mitreißt.
Internationale Verbreitung
Seit seiner Entstehung hat „Carol of the Bells“ eine beeindruckende Reise um die Welt gemacht. Das Lied wurde in unzähligen Sprachen gesungen und in vielen Musikstilen neu interpretiert. Ob in klassischen Chorarrangements, orchestralen Aufführungen, Jazz-Versionen oder modernen Pop- und Rockbearbeitungen – die Melodie bleibt stets erkennbar und faszinierend.
In Filmen, Fernsehproduktionen und Weihnachtskonzerten wird das Stück regelmäßig verwendet, weil es sofort festliche Stimmung vermittelt. Besonders in den Vereinigten Staaten gehört es zu den beliebtesten Weihnachtsliedern überhaupt und wird häufig in der Adventszeit gespielt.
Symbolik und Wirkung
„Carol of the Bells“ steht heute für weit mehr als nur ein Weihnachtslied. Es verbindet Volksmusik und klassische Kompositionskunst, östliche Tradition und westliche Popularität. Der Klang der Glocken symbolisiert Freude, Hoffnung und Gemeinschaft – Werte, die besonders zur Weihnachtszeit von Bedeutung sind.
Die eingängige Melodie und der rhythmische Aufbau machen das Lied zu einem echten Ohrwurm, der Generationen begeistert. Gleichzeitig erinnert sein Ursprung an die kulturelle Tiefe der ukrainischen Musiktradition, die Leontovych meisterhaft in eine universelle Klangsprache überführt hat.
Fazit: Carol of the Bells
„Carol of the Bells“ von Mykola Leontovych ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Musik über Grenzen, Sprachen und Kulturen hinaus wirken kann. Was einst als einfaches ukrainisches Neujahrslied begann, wurde zu einem internationalen Symbol der Weihnachtszeit. Seine klare Struktur, die eindrucksvolle Mehrstimmigkeit und die festliche Ausstrahlung machen es zu einem unvergänglichen Klassiker, der Jahr für Jahr aufs Neue Menschen in aller Welt begeistert.









