BACKE BACKE KUCHEN
Ukulele G–C–E–A
Backe backe Kuchen
der muss
Backe, backe, Kuchen, der Bäcker hat gerufen!
Wer will gute Kuchen backen,
der muss haben sieben Sachen:
Eier und Schmalz,
Butter und Salz,
Milch und Mehl,
Safran macht den Kuchen gel!
Schieb, schieb in’ n Ofen rein.
BACKE BACKE KUCHEN
“Backe, backe Kuchen” ist ein beliebtes deutsches Kinderlied mit einer langen Geschichte und interessanten Ursprüngen. Der genaue Entstehungszeitpunkt ist nicht bekannt, aber die meisten Quellen datieren das Lied auf die Zeit um 1840. Es stammt vermutlich aus den östlichen Regionen Deutschlands, genauer gesagt aus Sachsen und Thüringen.
Ursprung und Entwicklung: Der Text des Liedes geht wahrscheinlich auf einen alten Brauch zurück: Früher signalisierten Bäcker nach dem Brotbacken mit einem Horn, dass die Restwärme des Ofens nun zum Kuchenbacken genutzt werden konnte. Dieser Brauch erklärt die ersten Zeilen des Liedes: “Backe, backe Kuchen, der Bäcker hat gerufen.” Interessanterweise lässt sich die Urform des Textes bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. In einem Kochbuch von 1450 findet sich bereits ein ähnlicher Reim, der allerdings die Zubereitung eines Muses beschreibt:
*Wer ein guot muos wil haben
das mach von sibennler sachen
du muost haben milch, saltz und schmaltz,
zugker, ayer und mel
saffran dar zu
So wirt es gell.
Textliche Besonderheiten: Der heutige Text des Liedes listet sieben Zutaten für einen Kuchen auf. Bemerkenswert ist die Erwähnung von Safran, der den Kuchen “gehl” (gelb) macht. Das Wort “gehl” oder “gel” ist eine ältere Form von “gelb” und findet sich noch in einigen deutschen Dialekten sowie im Niederländischen.
Melodie und Struktur: Die Melodie des Liedes ist einfach und eingängig, was es besonders für Kinder leicht zu erlernen macht. Musikalisch folgt das Lied der Struktur einer Reprisenbarform, wobei der Mittelteil (“Abgesang”) eine unregelmäßige Taktzahl aufweist – ein typisches Merkmal von Volksliedern mit aufzählendem Inhalt.
Kulturelle Bedeutung: “Backe, backe Kuchen” hat sich über die Jahrzehnte zu einem festen Bestandteil der deutschen Kinderliederkultur entwickelt. Es wird oft in Kindergärten und Grundschulen gesungen und dient häufig als erstes Lied zum Mitsingen für Kleinkinder. Die einfache Melodie und der rhythmische Text eignen sich gut für begleitende Bewegungen, was das Lied besonders interaktiv macht.